Versager? Nöö - gleich nicht mehr!

Einfach draufbauen und losheizen?? Hehe - wohl kaum. Erst noch nett den Gaser einstellen, aber wie? Für die Abstimmung lassen sich in der Regel drei Komponenten nutzen:

1. Hauptdüse D
2. Stellung der Düsennadel C
3. Einstellung der Leerlaufgemischschraube A

D= vollst. Öffnung - Hauptdüse
C= hohe Geschw. - Zerstäuber &Nadel
B= Anreicherungsphase - Leerlaufdüse & Gasschieberausschnitt
A= Leerlauf - Leerlauf- & Leerlaufgemischeinstellschraube

Alle drei Komponenten beeinflussen sich gegenseitig. Jedoch hat jede Komponente einen bestimmten Drehzahlbereich, in dem sich Änderungen besonders stark auswirken. Die Hauptdüse wirkt sich besonders deutlich im oberen Drehzahlbereich aus. Die Stellung der Düssennadel im unteren bis mittleren Drehzahlbereich und die Leerlaufdüse wirkt sich besonders stark auf den untersten Drehzahlbereich aus.

Anfangen sollte man mit der Hauptdüse. Dazu fährt man bei warmen(!!) Motor ein kurzes Stück (1km) auf der Autobahn mit Vollgas, kuppelt dann aus, schaltet den Motor ab und läßt sich auf den nächsten Parkplatz rollen. Nun wird die Zündkerze rausgeschraubt um das "Kerzenbild" beurteilen zu können. Früher sagte man, daß die ideale Kerze "rehbraun" sein sollte. Das gilt in Zeiten bleifreien Benzins jedoch nicht mehr! Heute sollte eine Kerze ein gräulichen Ton haben. Maßgebend ist dabei der Bereich um die Elektroden, also nicht so sehr der Kerzenaußenrand (dieser ist meist dunkler). Hat die Kerze eine gräulichen Ton hat man Glück gehabt.

Ist die Kerze eher weißlich, so läuft der Motor zu mager. Achtung! Kein Vollgas mehr fahren, daß kann den Motor killen, sprich der gute alte Klemmer! Also ab in die Garage, größere Hauptdüse einbauen. Ist die Kerze sehr dunkel, so muß eine kleinere Hauptdüse rein. Eine zu große Hauptdüse kostet Leistung und erhöht den Verbrauch.

Das Spielchen wird so lange wiederholt, bis das Kerzenbild ok ist.

Dann Leerlauf und Düsennadel eingestellen. Das wird mehr oder weniger gleichzeitig gemacht. Zuerst mal wird die Leerlaufsgemischzusammensetzung optimiert. Dazu wird die Leerlaufsgemischeinstellschraube solange gedreht, bis der Leerlauf am höchsten ist.
Sitzt die Leerlaufgemischschraube mehr zum Luftfilter hin, so regelt sie die Luftzufuhr -> rausdrehen magert ab, reindrehen reichert an.
Sitzt sie hingegen mehr zum Motor hin, so regelt sie die Spritzufuhr -> rausdrehen reichert an, reindrehen magert ab.

Die Düsennadel wird erstmal in Ruhe gelassen. Nimmt der Motor sauber Gas an, so ist das schonmal ´nen gutes Zeichen. Falls nicht, ersma ein längers Stück mit konstanter Drehzahl fahren und das Kerzenbild überprüfen. Es sollte auch im Teillastbereich ein gräuliche Färbung aufweisen. Um das Gemisch abzumagern, muß die Düsennadel tiefer gehängt werden, folglich muß sie höher gehängt werden um ein fetteres Gemisch zu erreichen.

Auch die Choke kann beim Einstellen helfen. Nimmt der warme(!) Motor mit leicht gezogenem Choke besser Gas an als ohne, so läuft er offensichlich zu mager -> Düsennadel höher hängen.

Ganz zum Schluß sollte man nochmal auf der Autobahn das Kerzenbild prüfen. Wie gesagt, alle Änderungen beeinflußen sich gegenseitig. Noch eine Anmerkung zum Verbrauch. Die Hauptdüse hebt und senkt den Verbrauch primär im obersten Drehzahlbereich. Wer also nicht permanent mit Vollgas über die Autobahn brettert, wird hier kaum Verbrauchunterschiede feststellen. Daher lieber ein bißchen zu fett, als zu mager.

Wenn das noch nicht reichen sollte schaut mal in der Vergaser FAQ von Volker Bartheld nach.

Immernoch Fragen?
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